Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch:

Philosophie und Grundprobleme der modernen Astrologie

- Neues zu einem "alten" Thema -

von
Werner Spat
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Wenn wir in einem ethischen Universum leben, wird alles Geben und Nehmen genau verrechnet und hat gerechte Konsequenzen. Das heißt: Von jedem, der hier Information oder Unterhaltung bezieht, werde ich irgendwann irgendwie profitieren. Warum nicht so schnell wie möglich? (Dann sind Sie Ihre Schulden los - und ich habe schon im Diesseits etwas von meiner Arbeit.) Möglichkeiten, wie Sie das tun können, finden Sie auf folgender Seite:

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Mit freundlichen Grüßen
Werner Spat / Werner Spa

P.S. Wer keine ethischen Schulden eingehen will, sollte nicht weiterlesen!


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Werner Spat

III. ALTERNATIVE SYSTEME
 
1. Grundsätzliches

Nicht alle modernen Astrologen sind mit der "Klassischen" Astrologie zufrieden. Manche haben versucht, sie weiterzuentwickeln. So entstanden die "Hamburger Schule", die "Revidierte Astrologie", die "Reformierte Astrologie", die "Kosmobiologie" und noch viele weitere Systeme allein in Deutschland.

  Ihr gemeinsames Merkmal ist zumeist, dass von den klassischen drei Horoskopelementen Planeten, Tierkreis, Felderkreis die Zwischenfelder unter den Tisch fallen, der Orbis radikal verkleinert wird und viele neue Deutungselemente - wie Halbsummen, Planetenkoten, Transplutos, Halbwinkel etc. - eingeführt werden. Die tieferen Grundlagen (außer den Zwischenfeldern) der Klassischen Astrologie werden nicht hinterfragt und bleiben unberührt.

  Man stelle sich vor, das klassische System gliche einem Hochhaus, das den Neuerern nicht gefällt. Anstatt dass sie es nun bis zu den Fundamenten niederreißen, um es völlig neu wiedererstehen zu lassen, zerstören sie es nur vom vorletzten Stockwerk aufwärts. Daher sind die neuen Konstruktionen auch nur relativ oberflächliche Korrekturen.

  Um tiefergehende Alternativen zur traditionellen Astrologie zu finden, müssen wir erst die zugrundeliegenden Prinzipien - die ursprünglichen zentralen Prämissen - genauer herausarbeiten. Dann können wir dazu übergehen, diese Prämissen und Prinzipien in Frage zu stellen, abzuändern, und so neue Modelle kreieren. Dabei müssen wir jedoch einen Punkt streng beachten: Das theoretische Konstrukt darf sich in seinem Aufbau und in seinen Folgen für die Deutung nicht zu weit vom klassischen Modell entfernen! Denn warum sonst hätten die Babylonier, die Ägypter und die anderen Alten so überzeugt am Gedanken der Astrologie festgehalten, wie sonst hätten sie die Qualität der Tierkreiszeichen und der ihnen bekannten Planeten offenbar korrekt angeben können, wenn sie mit ihrer Methodik der Wahrheit nicht zumindest nahe gekommen wären?

  (Diese Frage müssen sich auch die Schöpfer der neuen Astrologievarianten stellen. Z.B. kannten die Babylonier weder Aszendent noch MC, da ihnen die mathematischen Mittel zur Berechnung fehlten. Es muss daher vor einer übertriebenen oder gar ausschließlichen Konzentration auf diese beiden Horoskopelemente und ihre Beziehungen - wie es in manchen extremen Neuerungen gefordert wird - eindringlich gewarnt werden.)

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1a) Die Grundlagen der Klassischen Astrologie und ihrer modernen Varianten

Wer die Astrologie in ihrer heutigen Erscheinungsform als Ganzes betrachtet, der stellt fest, dass eigentlich noch gar nichts gesichert ist! Daher erscheint es angebracht, bevor man sich in den Feinheiten und Details von Methodik und Deutung verliert, sich erst einmal um die Basis zu bemühen. Diejenigen Grundideen, aus denen sich das klassische System ebenso wie praktisch alle seine modernen Varianten konstituieren, wollen wir uns einmal näher ansehen:
 

Jedem astrologischen Objekt - seien es nun Planeten, Tierkreiszeichenpunkte, Felderpunkte, Fixsterne oder sonstiges - kommen drei Eigenschaften zu, die wir "Qualität", "Wirksamkeit" und "Empfindlichkeit" nennen können. Unter Qualität wäre der Symbolgehalt des Objektes zu verstehen; die Wirksamkeit soll die quantitative Kraft, die Wahrscheinlichkeit, mit der der Symbolgehalt des Objekts zur Auslösung drängt, bezeichnen; und unter Empfindlichkeit wollen wir die Fähigkeit eines Objektes, die Wirksamkeit eines anderen Objektes zu steigern, verstehen.

  Alle Planeten besitzen in gleicher Position und in gleichen Aspekten (etwa am Aszendenten) die gleiche Wirksamkeit. Die Wirksamkeit der Tierkreispunkte ist dagegen um etliches schwächer, was zur Folge hat, dass sich bei entgegengesetzten Zeichen- und Planeteneinflüssen der Planeteneinfluss deutlich durchsetzt. Die Wirksamkeit der Felderorte ist am schwersten einzuschätzen; es mag sein, dass sie konstant ist, aber auch dass zwischen Eck- und Endfeldern und zwischen Felderanfang und -ende differenziert werden muss.

  Die Hierarchie der Empfindlichkeit der astrologischen Objekte ist in etwa folgende: Hochempfindlich sind Sonne, Mond, Aszendent und MC; mittelempfindlich sind Merkur, Venus, Mars; und gering bis gar nicht empfindlich sind Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto - die Fixsterne und die Tierkreiszeichen. Ungewiss und wohl ebenfalls zu differenzieren ist die Empfindlichkeit der Zwischenfelderspitzen und der übrigen Felderpunkte.

  Jedes astrologische Objekt besitzt seine eigene unverwechselbare Qualität. Es würde zu weit führen, sie hier alle aufzuführen. Wer sie noch nicht kennt, sei auf die einschlägigen Lehrbücher verwiesen.

  Alle astrologischen Objekte werden auf die Jahresbahn der Sonne, die Ekliptik, projiziert - und zwar auf den ihnen jeweils nächsten Ekliptikpunkt. Der eigentliche Träger der drei Eigenschaften Qualität, Empfindlichkeit und Wirksamkeit ist nicht das Objekt selbst, sondern der Punkt seiner Ekliptikprojektion; man könnte das so interpretieren, dass die Eigenschaften eines Objekts latent bleiben, wenn es nicht in Kontakt mit der Ekliptik tritt. Es werden nicht die real sichtbaren Beziehungen und Muster (Wahre Winkel) der astronomischen Objekte beachtet, sondern nur die Beziehungen und Muster zwischen den diesen Objekten zugeordneten Ekliptikpunkten. Der Horizont - wie jede andere Felderachse - wird dabei als Ganzheit aufgefasst, so dass nicht jedem einzelnen Horizontpunkt ein anderer Ekliptikpunkt - nämlich der, der ihm am nächsten steht - zugeordnet wird, sondern der Horizont als Ganzes wird auf die Ekliptikpunkte projiziert, die ihm als Ganzes am nächsten kommen - das ist einerseits der aszendierende, andererseits der deszendierende Tierkreisgrad.

  Bei bestimmten Winkeln - den Aspekten - zwischen zwei Ekliptikprojektionen vermischen sich die Qualitäten der von ihnen aus der Latenz gehobenen Objekte. Dabei kommt ein Objekt umso besser zur Geltung, je stärker der Aspekt, je geringer der Orb und am allerwichtigsten: je empfindlicher der Aspektpartner ist. Von allen Konstellationen ist die exakte Sonne-Mond-Konjunktion daher "am mächtigsten", denn hier treffen die beiden (mit Asz und MC zusammen) empfindlichsten astrologischen Objekte mit dem stärksten Aspekt und dem kleinsten Orbis aufeinander und machen sich gegenseitig hochwirksam. Eine Sonne- Saturn-Konstellation würde wegen der geringen Saturnempfindlichkeit dagegen nur einen Aspektpartner - Saturn - dominant machen. Auch die Tierkreiswirkung der Sonnenstellung kommt durch die hohe Empfindlichkeit der Sonne zustande.

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1b) Ansätze zu Alternativen

Das klassische System und seine modernen Varianten beruhen auf einer ganzen Reihe von grundlegenden Prämissen, die wir im wesentlichen gerade dargestellt haben. Indem wir nun eine oder mehrere von ihnen in Frage stellen und durch ebenfalls nicht unplausibel erscheinende Alternativen ersetzen, sind wir in der Lage, ganz neue Modelle zu konstruieren.

  Alle Fragen, die die Empfindlichkeit, Wirksamkeit und Qualität der horoskopischen Elemente (auch der Aspekte) betreffen, können nur durch umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen oder - nicht ganz so gut -durch stichprobenhafte praktische Erfahrung geklärt werden. Es könnte sich dann vielleicht herausstellen, dass der Widderpunkt für Planetenaspekte empfänglich ist, da er nach der Weltzeitalterlehre ja auch auf Sternbildeinflüsse reagiert!

  Theoretisch ergiebiger ist vorerst die Diskussion und naheliegende Abwandlung der astronomisch-mathematischen Rechengrundlagen - einerseits der Geozentrik der traditionellen Astrologie; andererseits der Ekliptik als maßgebliche Bezugsebene. Denn von den Deklinationsparallelen, deren Gültigkeit noch nicht gesichert ist, abgesehen, spielen sich alle klassischen astrologischen Ereignisse innerhalb und bezüglich der Ebene der Sonnenbahn, wie sie sich von der Erde aus gesehen darstellt, ab.

  Welche Alternativen es gibt, wollen wir uns in den nächsten Kapiteln ansehen.

 
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2. Alternativen zur Ekliptik
 
2a) Die Wahren Winkel

Nicht nur für einen Laien ist es erstaunlich, dass die Winkel zwischen den astrologischen Objekten nicht zwischen ihren eigentlichen, realen Positionen ausgemessen werden, sondern zwischen ihren Ekliptikprojektionen. (Dieser Sachverhalt hat übrigens nichts mit der früher diskutierten Frage nach den wahren oder scheinbaren Örtern zu tun.)

  Die Winkel der Ekliptikprojektionen stimmen in vielen Fällen nicht mit den sogenannten Wahren Winkeln zwischen den Objekten überein. Am deutlichsten lehrt das das Beispiel Plutos, da dieser Planet bisweilen eine ekliptische Breite von über 18 Grad einnimmt. Tritt er zu dieser Zeit in Konjunktion mit der Sonne, beträgt seine Distanz zu ihr demnach immer noch über 18 Grad. In Länge gemessen würde bei dieser enormen Entfernung keine Aspektwirkung mehr zustandekommen - in Breite aber soll die Distanz bedeutungslos sein? Das wäre schon sehr rätselhaft.

  Weitere wichtige Folge der großen Breite ist, dass Pluto und seine Ekliptikprojektion den Horizont und den Meridian in großen Zeitabständen passieren. Die Klassische Astrologie, aber auch die meisten Neuerungen lassen den wirklichen Aufgang (Meridiandurchgang) Plutos unbeachtet und begnügen sich mit dem Aszendieren (Kulminieren) des ihm zugeordneten Ekliptikpunktes.

  Schließlich gilt als astrologisch relevanter Winkel zwischen dem Horizont und einem Planeten nicht ihre kürzeste Winkeldistanz, sondern die Entfernung zwischen der Ekliptikprojektion des Planeten und dem aszendierenden (deszendierenden) Ekliptikpunkt.

  Die Rückkehr von den Projektionen zu den realen Positionen und wahren Winkeln der astrologischen Objekte würde daher das Aussehen des Horoskops in manchen (nicht in den meisten) Punkten eindrucksvoll verändern.

  Was man gewönne, wäre eine naheliegendere und leichter nachzuvollziehende Praxis.

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2b) Ekliptik-Analoga zu Feldersystemen

In den Kapiteln über die Felder haben wir gesehen, dass der Felderkreis in Analogie zum Tierkreis aufgebaut wurde. Wir können den Spieß aber auch umdrehen und die Ideen, die hinter den verschiedenen Feldermethoden stehen, auf die Ortsperspektive des Nordpols anwenden. Wir erreichen dadurch, dass nun auch die ekliptische Breite eines Objekts in seine astrologisch relevante Koordinate eingeht. Objekte wie die Sonne mit der Breite 0 behalten dabei ihre klassische (Längen-)Koordinate, weil vom Aufbau des Tierkreises ja letztlich ausgegangen wird. Je nach Feldersystem entstehen aber trotzdem ganz verschiedene Modelle.

  Ausgangspunkt aller Überlegungen muss sein, dass der Ekliptikpol für den Nordpol analog dasselbe ist wie der Nordpol für einen beliebigen Ort der mittleren Breiten: nämlich jeweils das Ende der Achse der beobachteten Bewegung - einmal des Jahres- bzw. Ekliptiklaufs, einmal des Tageslaufs.

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Placidus: Für einen Aufenthaltsort (AO) der mittleren Breiten: Die Tagesbahnen der Ekliptikpunkte bilden äquatorparallele Kreise, die vom Horizont in einen Tages- und einen Nachtabschnitt geteilt werden. Beide Abschnitte werden vom Horizont ab gleichmäßig zu je dreißig Grad gesechstelt.

  Übertragung auf den Nordpol: Man konstruiere um die Himmelskugel ekliptikparallele Kreise bis zu der Breite, wo sie vom Äquator gerade noch in zwei Abschnitte zerlegt werden (23 Grad). Beide Abschnitte sechstele man nun gleichmäßig vom Äquator ab zu je dreißig Grad.

  1984 lief der Pluto in Ekliptiklänge am Ende des Zeichens Waage. Wegen seiner enormen nördlichen Breite befand er sich dennoch oberhalb des Äquators, des Horizonts des Nordpols. Nach der eben dargestellten Placidus-Analogie stünde er damit aber noch in Jungfrau!

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Kochs GOHS: Für einen AO: Die äquatorparallele Tagesbahn des MC wird wie bei Placidus eingeteilt und dann auf alle anderen Ekliptikpunkte bezogen. Dies geschieht, indem parallel zum Äquator die Bahn des MC und der untersuchte Ekliptikpunkt soweit zurückgedreht werden, bis der Ekliptikpunkt den Horizont berührt. Demjenigen Grad der MC-Tagesbahn, der das ebenfalls gerade tut, wird er zugeordnet.

  Übertragung auf den Nordpol: Die Bahn der Sonne wird in den Tierkreis eingeteilt, und auf ihn werden dann alle anderen Himmelspunkte bezogen. Dies geschieht, indem parallel zur Ekliptik der Tierkreis und der untersuchte Himmelspunkt soweit zurückgedreht werden, bis letzterer den Äquator berührt. Demjenigen Tierkreisgrad, der das ebenfalls gerade tut, wird er zugeordnet.

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Wittes Meridian-System: Für einen AO: Man ziehe den Meridian bis zum Nordpol hoch. Dort oben teile man von diesem Grundmeridian aus die Himmelskugel und die Ekliptik in gleiche Meridianabstände zu je dreißig Grad ein.

  Übertragung auf den Nordpol: Vom Ekliptikpol aus werfe man über die gesamte Himmelskugel Großkreise im Abstand von dreißig Grad, wobei einer durch 0 Steinbock laufe.

  Offenbar haben alle Himmelspunkte, die auf einem (eigentlich halben) Großkreis durch den Ekliptikpol liegen, dieselbe Längenkoordinate, nämlich die desjenigen Ekliptikpunktes, der ebenfalls auf dem (halben) Großkreis liegt. Genau das aber entspricht der heutigen astrologischen Praxis, wonach zwei Objekte dann in Konjunktion stehen, wenn sie die gleiche Ekliptiklänge innehaben! Ist dadurch das Meridian-System gegenüber den anderen Feldermethoden ausgezeichnet?

  Nein, denn alle Feldersysteme, die auf der Rektaszension (RA) gründen, liefern dieses Ergebnis - so auch die früher schon erwähnte Methode, die die Distanz zwischen Aszendent und MC in RA gleichmäßig drittelt. Aber vielleicht ist die ganze Klasse der auf RA fußenden Methoden gegenüber den anderen ausgezeichnet?

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2c) Die Mond-Ekliptik

Der Mond ist der Sonne in vielen Dingen "ebenbürtig". Von der Erde aus gesehen hat er annähernd die gleiche Größe (ein Zufall?). Genau wie nach der Sonne sind nach dem Mond wichtige geophysikalische, biologische und astrologische Prozesse ausgerichtet.

  Als Trabant ist der Mond jedoch wesentlich deutlicher auf die Erde bezogen! Darum sollte man prüfen, ob nicht die Koordinaten der Mondbahn die eigentlich korrekten sind! Vielleicht erweisen sich die bisher verwendeten Sonnenekliptik-Koordinaten als für die Praxis gut taugliche, aber eben doch nur Annäherungen an die Realität!

  Aufgrund der geringen Exzentrizität (Neigung) der Sonnen- und der Mondbahn zueinander kommt es beim Wechsel auf die Mondkoordinaten zwar nur zu geringfügigen Verschiebungen in den Grundhoroskopen. Bei der Prognose - insbesondere mittels der Konjunktionshoroskope der langsamen Wandler - fallen die kleinen Unterschiede jedoch durchaus ins Gewicht, so dass sich durch Vergleich der Ergebnisse hinsichtlich Prägnanz, Charakteristik und Treffsicherheit die richtige(re) astrologische Berechnungsgrundlage ermitteln lassen müsste.

  Möglicherweise aber ist die Realität dual und wir müssen Mond- und Sonnenastrologie kombinieren. Vielleicht sind alle Prognosehoroskope (incl. Radix), bei denen die Sonne den Zyklus definiert - z.B. Solar und Quartal - mittels der Koordinaten der Sonnenekliptik und alle Zeithoroskope (incl. Radix), bei denen der Mond den Zyklus bestimmt - z.B. Lunar und Mondquartal - mittels der Koordinaten der Mondekliptik zu berechnen.

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2d) Felder-Aspekte

Die Felder stellen eine Analogie zu den Tierkreiszeichen dar. Da innerhalb der Ekliptik Aspekte ermittelt und interpretiert werden, kann man sich fragen, ob es im Felderkreis auch zu ihnen Analoga gibt.

  Dazu müsste man die Felder in dreißig (Felder-)Grad einteilen und mithilfe dieser Maßeinheit die Abstände der astrologischen Objekte ausmessen. Beispielsweise mag die Sonne an der Spitze des zweiten Feldes, Mars an der Spitze des sechsten Feldes stehen. Dann lägen genau vier ganze Felder, also 120 Feldergrad zwischen ihnen. Sonne und Mars bilden demnach ein Feldertrigon.

  Ist ein Feldertrigon ein astrologisch wirksamer Winkel? Gibt es überhaupt astrologisch wirksame Felderwinkel (also Felderaspekte)? Gehören die Äquivalente der Ekliptikaspekte (die Felderwinkel mit der gleichen Gradzahl) zu ihnen - und wenn ja: Wie ist das Verhältnis von Original und Analogon bezüglich Qualität und Stärke?

  Weil die Länge eines Feldes keineswegs dreißig Ekliptikgrad zu betragen braucht, sondern mitunter wesentlich größer oder kleiner ausfällt, kann zwischen zwei horoskopischen Objekten neben einem Feldertrigon gleichzeitig ein Ekliptikquadrat bestehen. Welcher Einfluss setzt sich durch? Bekämpfen oder ergänzen sie sich - was ist die Resultierende?

  In der Literatur werden die Felderwinkel "Mundan-Aspekte" genannt. Dieser Ausdruck scheint unglücklich gewählt, da er besser auf die laufenden Konstellationen (der Planeten) passt. Denn nur sie gelten wirklich für die ganze Erdoberfläche, also mundan, die Felderwinkel hingegen variieren von Ort zu Ort.

  Gegenseitige Felderaspekte spielen möglicherweise beim Bezug zweier Horoskope aufeinander - z.B. in der Partnerschaftsanalyse oder in der Solarhoroskopie - eine wichtige Rolle.

 
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3. Heliozentrische Astrologie

Die Tatsache, dass die Sonne und nicht die Erde das Zentrum unseres Planetensystems ist, hat manche Forscher bewogen, die Verhältnisse des Systems aus der Perspektive der Sonne zu untersuchen und die Erdperspektive eher zu vernachlässigen.

  Wie Landscheidt - ein führender Vertreter dieser Richtung - referiert, war dieses Vorgehen außerordentlich erfolgreich, denn es konnten schon etliche Zusammenhänge zwischen heliozentrischen Konstellationen und einer Vielzahl von irdischen Phänomenen wie dem Klima, der Menge des Regenniederschlags während eines Monats, dem Paarungsverhalten mancher Tierarten, der Börsen- und Weltwirtschaftsentwicklung u.a. aufgedeckt werden.

  Vergleicht man die heliozentrischen mit den gleichzeitigen geozentrischen Konstellationen, ergeben sich nur sehr wenige Gemeinsamkeiten. Falls der heliozentrische Ansatz der einzig korrekte sein sollte, so wäre die Klassische Astrologie nur eine sehr schlechte Annäherung!

  Aber vielleicht ist ihr Verhältnis zueinander gar nicht eines der Konkurrenz, sondern eines der Ergänzung: Möglicherweise zeigen die astrologischen Verhältnisse des Zentrums, also der Sonne, die kollektiven "Einflüsse" auf das ganze System an (Heliozentrische Astrologie), die dann von den einzelnen Planeten modifiziert und individualisiert werden (Geozentrische Astrologie). Immerhin könnte das die gesuchte Basis für die Lehre von den Weltzeitaltern sein.

  Wieder einmal können wir nur resümieren: Es bleibt noch viel zu erforschen!

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Copyright 1993 Werner Spat und Verlag Die Blaue Eule. Alle Rechte vorbehalten.

Erste Veröffentlichung im Internet: 26.8.2009
Stand: 26.8.2009

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