Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch:

Philosophie und Grundprobleme der modernen Astrologie

- Neues zu einem "alten" Thema -

von
Werner Spat
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Werner Spa(t)


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a2. Die Aspekte

..Aspekte sind diejenigen Winkel, die in der Astrologie als wirksam betrachtet werden. Die klassischen Aspekte sind

Konjunktion =0 Grad = 360 Grad
Opposition =180 Grad
Trigon =120 Grad
Quadrat =90 Grad
Sextil =60 Grad

In dieser Reihenfolge wird ihnen auch ihre Stärke zugeschrieben. Von der Qualität her gilt die Konjunktion als neutral, Opposition und Quadrat als problematisch-disharmonisch, Trigon und Sextil hingegen als harmonisch und glückverheißend.

  Gehen mit der Wirksamkeit auch irgendwelche formalen Eigenschaften einher, die die Aspekte gegenüber allen anderen Winkeln auszeichnen?

  Zunächst fällt auf, dass sie echte Teile des Vollkreises sind.

  Die zweite Eigentümlichkeit ist, dass mit einem Winkel a auch der komplementäre Winkel 180-a zu den wirkenden Aspekten gehört. Dies wird mit folgender Überlegung plausibel: Astrologisch wirksam sind nicht nur punktförmige Objekte wie z.B. die Planeten, sondern auch Punkte-Paare, Achsen, wie der Horizont (Aszendent-Deszendent), der Meridian (MC-IC) und möglicherweise auch die Mondknoten. Die beiden Ekliptik-Punkte einer Achse, die immer in 180 Grad Abstand zueinander stehen, gehören einer höheren Einheit an, und somit ist die Annahme durchaus plausibel, dass der eine Punkt der Achse nicht durch einen Aspekt beeinflusst werden kann, ohne dass der andere Achsenpunkt eine wesensverwandte Beeinflussung erfährt. Wäre dies so, müsste mit jedem wirksamen Winkel a sein Komplement 180-a nicht nur ebenfalls wirksam sein, sondern auch von ähnlicher Qualität. Bei Sextil und Trigon ist dies von alters her überliefert; bei Konjunktion und Opposition ist diese Auffassung erst von moderneren Autoren (z.B. Ebertin) vertreten worden.

  Die Frage ist interessant, ob es noch weitere Winkel gibt, die erstens selber und zweitens auch deren Komplemente echte Teile des Vollkreises sind; denn die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei ihnen ebenfalls um wirksame Aspekte handelt. Um eine Antwort zu finden, müssen wir uns der Mathematik behelfen:

  Es sei a ein beliebiger Winkel, wobei

a x n = 360    (n = 3, 4, 5, 6 ...)    (1)

(n = 1 und n = 2 ergeben Konjunktion und Opposition, weswegen wir diese beiden Fälle ohne Verlust ausschließen können) gelte. Damit nun das Komplement 180-a ebenfalls ein echter Teil des Vollkreises ist, muss es ein m aus den natürlichen Zahlen geben, so dass

(180-a) x m = 360    (2)

ist. Setzen wir Gleichung (1) in (2) ein, ergibt sich

(180 - 360/n) x m = 360 bzw.

m = 2 + 4/(n-2).

Damit m eine natürliche Zahl ist, kann n-2 nur 1, 2 oder 4 sein. Wir erhalten damit die schon bekannten Winkel a = 120, a = 90 und a = 60. Es existieren also keine weiteren Winkel, die beide geforderten Eigenschaften erfüllen.

  Trotzdem hat die Moderne die sogenannten Halbwinkel eingeführt, auf die wir im Kapitel "Vollständigkeit des Systems?" noch zu sprechen kommen werden.

a3. Der Orbis

Die Klassik sah noch Winkel mit einer Ungenauigkeit von acht bis zehn Grad als gültig an. Die Moderne schränkt dagegen den Orbis immer mehr ein: auf 5 Grad Ebertins Kosmobiologie; andere - wie die Hamburger Schule - beachten nur noch Aspekte mit einer Ungenauigkeit von höchstens 1 Grad, wobei sie die so entstehende zahlenmäßige Abnahme der relevanten Konstellationen durch Einführung von Halbwinkeln und neuen Elementen (Halbsummen, Planetenknoten etc.) wieder mehr als ausgleichen. Meist liegen solchen rigiden Orbiseinschränkungen theoretische Erwägungen - vor allem über die Individualität der Konstellationen -zugrunde, ohne dass deren Stichhaltigkeit jedoch erwiesen wäre.

  Möglicherweise stellt sich der Orbis aber gar nicht als eine konstante Größe heraus, sondern als variabel und abhängig von der Aspekt-Art. Denn es scheint plausibel, dass ein starker Winkel im Gegensatz zu einem schwächeren noch bei einer viel größeren Ungenauigkeit feststellbare Ergebnisse zeitigt.


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Erste Veröffentlichung im Internet: 3.1.2008
Stand: 3.1.2008

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