Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch:

Philosophie und Grundprobleme der modernen Astrologie

- Neues zu einem "alten" Thema -

von
Werner Spat
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Wenn wir in einem ethischen Universum leben, wird alles Geben und Nehmen genau verrechnet und hat gerechte Konsequenzen. Das heißt: Von jedem, der hier Information oder Unterhaltung bezieht, werde ich irgendwann irgendwie profitieren. Warum nicht so schnell wie möglich? (Dann sind Sie Ihre Schulden los - und ich habe schon im Diesseits etwas von meiner Arbeit.) Möglichkeiten, wie Sie das tun können, finden Sie auf folgender Seite:

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Mit freundlichen Grüßen
Werner Spat / Werner Spa

P.S. Wer keine ethischen Schulden eingehen will, sollte nicht weiterlesen!


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Werner Spat

IV. NOCH EINMAL PHILOSOPHIE
 
1. Skizze einer Theorie der klassischen Berechnungsgrundlagen

Von einem Aufenthaltsort (AO) der mittleren Breiten aus gesehen sind der Jahreslauf der Sonne, mithin die Tierkreiszeichen und die Ekliptiklänge der astrologisch relevanten Objekte nur Abstraktionen - konkret erlebbare Realitäten hingegen sind der Tageslauf der Sonne, die Felder und die tatsächlichen Planetenpositionen.

  Vom Nordpol aus kann zwar die Einteilung der Ekliptik in Tierkreiszeichen erfolgen - als maßgebliche Planetenkoordinate ist die Ekliptiklänge jedoch keineswegs selbstverständlicher als z.B. die schon beschriebenen Ekliptik-Analoga der Feldersysteme; weiterhin können auf dem Pol nicht die Felder des AO gewonnen werden.

  Für den Erdmittelpunkt schließlich existieren weder Felder noch Tierkreiszeichen noch eine Rektaszension, sondern nur der Jahreskreis der Sonne, also die uneingeteilte Ekliptik - und die Planeten; zur Aspektbestimmung kommen neben den Wahren Winkeln der Planeten sinnvollerweise nur die Winkeldifferenzen ihrer Ekliptikprojektionen in Frage - womit jedoch noch keine Entscheidung zwischen Sonnen- und Mondekliptik getroffen ist.

  Es ist, als ob sich das traditionelle Horoskopschema aus den Verhältnissen aller drei Punkte - nämlich sowohl des AO als auch des Nordpols als auch des Erdmittelpunktes - zusammensetzt! Jeder dieser drei Punkte steuert seinen eigenen unverzichtbaren Beitrag bei, und zwar offensichtlich in einer sinnvollen Reihenfolge. Das zugrundeliegende Prinzip scheint zu sein, dass - metaphorisch gesprochen - sich jeder Punkt nach dem ihm jeweils übergeordneten Zentrum richtet, dabei aber "durch seine eigene Sicht der Dinge" ganz neue und wesentliche Aspekte hinzufügt (Basisprinzip). Wir werden sehen, dass aus diesem einfachen Prinzip die (Berechnungs-)Grundlagen des klassischen Systems einschließlich seiner modernen Varianten bis hin zum heliozentrischen Astrologieansatz abgeleitet werden können.

  Die erste Folgerung, die sich aus dem Basisprinzip ergibt, ist, dass sich jeder Punkt nicht nur nach dem nächsten ihm übergeordneten Zentrum richtet, sondern - da die Beziehung transitiv ist - genauso nach jedem ihm in direkter Linie übergeordneten Punkt. Umgekehrt gilt, dass die Verhältnisse eines Zentrums für alle untergeordneten Punkte maßgeblich sind. Daher kann das Zentrum auch als "Repräsentant" der jeweiligen Ganzheit (Systems) gelten.

  Welches ist nun für den AO das nächste übergeordnete Zentrum?

  Der AO ist ein Punkt der Erdoberfläche, die während der Tagesbewegung um die Erdachse, zu der auch beide Pole gehören, rotiert. Als die beiden einzigen Punkte der Erdoberfläche, die nicht an der Tagesbewegung teilhaben, sind die Pole logisch ausgezeichnet. Deshalb ist es relativ suggestiv zu sagen, dass der Nordpol das Zentrum der (nördlichen?) Erdoberfläche ist! Da nach dem Basisprinzip alles, was den Pol betrifft, mithin auch alle anderen Oberflächenpunkte angeht, kann er als der "Repräsentant der Erdoberfläche" aufgefasst werden.

  Dem Zentrum der Erdoberfläche ist das Zentrum der gesamten Erde übergeordnet - der Erdmittelpunkt!

  Der Erdmittelpunkt rotiert um den Schwerpunkt des Sonnensystems, welcher in der Sonne liegt. Daher kann als nächsthöheres Zentrum die Sonne betrachtet werden, welche ihrerseits um das Galaktische Zentrum kreist ...

  Nach dem Basisprinzip sind die (astrologischen) Verhältnisse des Galaktischen Zentrums - die mittels einer galaktischen Astrologie (!) zu bestimmen wären - für die gesamte Galaxis maßgeblich - auch für die Sonne. Doch modifiziert und erweitert letztere die allgemeinen galaktischen "Einflüsse" durch die besonderen Verhältnisse ihres eigenen Systems und ihre speziellen Beziehungen zu anderen kosmischen Objekten. (Heliozentrische Astrologie)

  Die so entstehenden resultierenden "Einflüsse" gelten - wiederum nach dem Basisprinzip - für das ganze Sonnensystem - also auch für die Erde. Unser blauer Planet trägt jetzt ebenfalls seine eigene Sicht der Dinge bei - nämlich die geozentrische.

  Da sich alle Erdpunkte nach dem Erdmittelpunkt richten (Basisprinzip) müssen wir zuerst ihn untersuchen. Der Erdmittelpunkt nimmt nicht an der Tagesrotation teil - deshalb gibt es für ihn keine Felder. Da der für die Zeicheneinteilung erforderliche Äquator erst ab der Ebene der Pole herab - also noch nicht für den eine Stufe höher stehenden Erdmittelpunkt - existiert, gibt es für ihn auch keine Tierkreiszeichen. Wenn der Erdmittelpunkt in den Kosmos "hinausblickt", dann "sieht" er von allen klassischen Elementen nur die Planeten einschließlich Sonne und Mond -ihre geozentrischen Bahnen - und vielleicht die Fixsterne und andere wichtige kosmische Objekte außerhalb des Sonnensystems. Mithilfe letzterer gelingt dem Erdzentrum womöglich dennoch die Unterteilung der (Sonnen- oder Mond-) Ekliptik in zwölf Raumgebiete - nämlich in die astrologischen Sternbilder! -, was sicherlich die  gesuchte Grundlage für die Lehre von den Weltzeitaltern wäre und ein (vorzeitiges) Überwechseln auf heliozentrische Verhältnisse in dieser Frage unnötig machen würde.

  Zur Bestimmung der Aspekte stehen auf der Ebene des Erdmittelpunktes logisch gleichberechtigt die tatsächlichen Positionen bzw. Wahren Winkel oder der Bezug der Planeten auf die Bahn entweder der Sonne oder des Mondes zur Auswahl. Bedenkt man aber die nach dem Basisprinzip so enge Orientierung des Erdmittelpunktes an der Sonne, so würde es nicht wundern, wenn die Entscheidung zugunsten der (Projektionen auf die) Sonnenekliptik ausgefallen wäre.

  Dies angenommen ist laut Basisprinzip für alle Erdpunkte relevant -insbesondere für die beiden Pole. Daher gelten auch für sie als maßgebliche Koordinaten die Ekliptikprojektionen. Da die Pole jedoch mit dem Äquator über einen Horizont und damit über eine Perspektive, die es erlaubt, die Ekliptik nach neuen Gesichtspunkten einzuteilen, verfügen, treten hier (in Analogie zu den Sternbildern?) ganz neue Erscheinungen auf - die Tierkreiszeichenwirkungen.

  Diese übertragen sich (in kombinierter Wirkung mit den Sternbildern?) gemäß dem Basisprinzip auf alle Punkte der Erdoberfläche - mithin auf einen beliebigen AO der mittleren Breiten. Aus dessen Sicht der Dinge rotieren aber Tierkreiszeichen und die Ekliptikprojektionen der Planeten auf Tagesbahnen um seinen Horizont. Daher entstehen für ihn Phänomene, die an den Polen nur analog und in der Erdmitte höchstens in Analogie "zweiten Grades" anzutreffen waren - die Felder.

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Einfachheit und Konsequenz zeichnen diese Ausführung aus. Zudem harmonisiert sie die unterschiedlichsten Bereiche der Astrologie und gibt Raum und Anregung für weitergehende Forschungen. Das alles spricht für sie und weckt wieder größeres Vertrauen in die Methodik der modernen Astrologie.

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2. Näheres zum Basisprinzip

Das Basisprinzip des vorigen Kapitels, wonach astrologische "Einflüsse" nur vor dem Hintergrund bzw. auf der Grundlage der astrologischen Verhältnisse des nächsthöheren Zentrums (Repräsentanten) betrachtet werden dürfen, ist, wie wir schon gesehen haben und noch mehr sehen werden, für das Verständnis der astrologischen Methodik, aber auch der "Welt aus astrologischer Sicht" von überragender Bedeutung.

  Das Konzept der für alle Teile eines Systems maßgeblichen Zentrale (Repräsentanten) finden wir in vielen Bereichen der Astrologie angewandt - so z.B. bei den Staatshoroskopen, bei denen die Felderspitzen des Orts der Verfassungsausrufung auf alle Landesorte übertragen werden. Aber vielleicht findet auch hier eine Modifikation des kollektiven Einflusses durch jeden einzelnen Teil des Systems statt? Dann könnte es sein, dass für jeden Ort neben den Häusern der Zentrale gleichzeitig auch die eigenen gelten.

  Die meisten Dinge gehören mehreren Systemen an. So kann ein Mensch gleichzeitig Mitglied einer Familie, Angehöriger eines Berufsstands, Aktiver in einem Verein, Einwohner einer Stadt, Bürger eines Landes, Angehöriger einer Religionsgemeinschaft etc. sein, wobei diese Systeme gewöhnlich wiederum Teile noch größerer Ganzheiten sind - z.B. der EG, Gesamteuropas, der Erde usw. Der Einzelne ist demnach in ein dichtes Beziehungsgeflecht innerhalb vieler übergeordneter Strukturen eingebettet und nach dem Basisprinzip offenbar den verschiedensten kollektiven Einflüssen ausgesetzt. Doch ist nicht anzunehmen, dass sie für das Individuum alle von gleicher Wertigkeit sind: Vielmehr dürfte ihre Bedeutung vom tatsächlichen Ausmaß der persönlichen - sowohl materiellen als auch psychischen - Abhängigkeit von der größeren Ganzheit bestimmt sein. Dieses Ausmaß der persönlichen Abhängigkeit -die Innigkeit der Beziehung - ist durch die astrologischen Konstellationen aber nicht fassbar, sondern muss anhand der realen Verhältnisse erforscht werden.

  Bei den Systemhoroskopen stellt sich auf allerdings andere Weise als bei der Diskussion der wahren und scheinbaren Planetenörter erneut die Frage nach der "Ausbreitungsgeschwindigkeit" der (astrologischen?) Information. Denn man stelle sich vor, an der Peripherie eines räumlich weitgespannten Systems geschehe ein für das System wichtiges Ereignis. Korrespondiert nun das Ereignis mit den gleichzeitigen astrologischen Verhältnissen des Zentrums (!) - was eine Durchbrechung der Lichtgeschwindigkeitsgrenze der Relativitätstheorie bedeuten würde? Oder mit den zukünftigen Konstellationen des Zeitpunkts, an dem die Information des Ereignisses die Zentrale erreicht? Oder mit vergangenen - nämlich mit denjenigen des Zentrums, deren Information (oder Energie) zum Ereigniszeitpunkt gerade am Ereignisort ankommt? Oder trifft gar eine Kombination der beiden letztgenannten Möglichkeiten zu?

  Das Basisprinzip kommt aber nicht nur bei der räumlichen Ausdehnung eines Horoskopträgers zum Tragen, sondern interessanterweise auch bei seiner zeitlichen! Denn auch die astrologischen Verhältnisse eines beliebigen Zeitpunkts seiner Existenz werden auf der Grundlage eines "kollektiven" Einflusses - nämlich dem seines Offenbarungszeitpunktes -beleuchtet, welcher seinerseits durch die Verhältnisse des untersuchten Augenblicks modifiziert und erweitert wird. Offenbar nimmt der Offenbarungszeitpunkt bezüglich der zeitlichen Ausdehnung eines Horoskopträgers dieselbe Zentral- und Repräsentationsfunktion ein wie der Offenbarungsort bezüglich der räumlichen. Wahrscheinlich dürften auch hier zwischen dem "Zentrum" und einem "peripheren Punkt" mehrere Ebenen und Untereinheiten zwischengeschaltet sein - die Jahres-, Monats-Tages- und andere Zyklen - vielleicht aber auch Etappen, die sich an den tatsächlichen Verhältnissen eines Horoskopträgers orientieren: z.B. die Zeit ab der Volljährigkeit, des Verlassens des Elternhauses, des Eintritts ins Berufsleben, der Gründung einer Familie etc.

  Das Prinzip der maßgeblichen Zentren deutet daraufhin, dass Horoskop-"Einprägungen" doch immer nahezu raum-zeitlich punktuell erfolgen.

  In Schwierigkeiten kommen wir, falls wir auch einen Bezug der astrologischen Verhältnisse der Offenbarung auf die eventuelle prähoroskopische Existenz eines Horoskopträgers annehmen. Denn das würde die Relevanz des für diese Zeit noch zukünftigen Offenbarungszeitpunkts bedeuten. Falls sich das nicht auf eine formale Ähnlichkeit mit dem Horoskop des echten Beginns des Trägers (der Konzeption beim Menschen) zurückführen lassen sollte, wäre das - nicht zum ersten Mal in unserer Diskussion der astrologischen Phänomene - ein Hinweis darauf, dass die zukünftigen Geschehen zu wesentlichen Teilen und zumindest tendenziell schon bekannt (wem?) sind - und/oder darauf, dass es soetwas wie zeitübergreifende Einflüsse (zwischen Ereignissen) geben könnte bzw. dass, wie der Volksmund sagt, große Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen. Umgekehrt könnten die Entscheidungen der Gegenwart die Wahrscheinlichkeitsverhältnisse der zukünftigen Ereignisse verändern.

  In diesem Zusammenhang ist interessant, ob wichtige Ereignisse, die sich zeitlich knapp vor dem Geburtstag zutragen, besser vom aktuellen oder vom folgenden Solar charakterisiert werden? Um die Wirkungen des folgenden Solars sauber von den aktuellen Transiten und laufenden Konstellationen zu unterscheiden, dürfen bei einer Untersuchung nur diejenigen Konstellationen des Solars berücksichtigt werden, die nicht innerhalb des gesamten Zeitraums vom Ereignis bis zum Geburtstag durchgehend gültig sind. Eine eventuelle, allmählich sich aufbauende Vorauswirkung der Solare und anderer Zeithoroskope würde dazu beitragen, die abrupten Wechsel zwischen ihnen abzumildern. Das müsste nicht unbedingt heißen, dass das Solar direkt in die Vergangenheit hinein wirkt; man könnte ein solches Ergebnis auch dahingehend interpretieren, dass die Natur bei den tatsächlichen Verhältnissen der irdischen Alltagswelt im Gegensatz zu den astrologischen Verhältnissen (und zur Mikrowelt) unstetige Sprünge scheut und daher fließende Übergänge zwischen aufeinanderfolgenden Ereignissen schafft, so dass es scheint, als ob das real ausschließlich mit den zukünftigen tatsächlichen Verhältnissen korrespondierende folgende Zeithoroskop schon vorauswirkt und das mit den vergangenen tatsächlichen Verhältnissen korrespondierende vergangene Zeithoroskop - etwa das meinem letzten Geburtstag vorangegangene Solar - aufgrund seiner "Trägheit" noch in den Zyklus des neuen hinein nachwirkt.

  Bei allen phantastischen Ausblicken mögen wir jedoch nicht vergessen: Vor endgültigen Aussagen steht die empirische Untersuchung!

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3. Versuch einer Gesamtschau

Die Komplexität des astrologischen Themenkreises lässt vermuten, dass wir uns einem tieferen Verständnis nur im Versuch einer Gesamtschau des Universums, in dem wir leben, nähern können. Dazu nutzen wir die neuesten Erkenntnisse und Spekulationen der modernen Physik und der Transpersonalen Psychologie. Soweit sie die Astrologie betreffen könnten, sind sie im Text hervorgehoben. Natürlich kann das Folgende nicht mehr als eine knappe und vorläufige Anregung sein.

  Wir gehen von verschiedenen Ebenen der Realität aus. Auf einer sehr ursprünglichen Ebene - bezüglich der Hierarchie, möglicherweise aber auch zeitlich - war nahezu alles "eins". Dann erfolgte gemäß Ideen, in denen alle (?) tatsächlichen und potentiellen Dinge und Zustände sowohl der sogenannten materiellen als auch eventueller anderer Ebenen enthalten waren, immer weitere Aufspaltungen der Ureinheit. Wichtige Trennungen waren die zwischen Subjekt und Objekt, dem Teil und dem Ganzen, Raum und Zeit, dem Innen- und dem Außenschicksal. Spaltungen ursprünglicher Einheiten bedingen häufig Parallelitäten zwischen den abgespalteten Teilen! Alle Ideen, die zur Manifestation (auf der materiellen Ebene) bestimmt waren, mussten diese Spaltungen durchlaufen. Dabei wurden die resultierenden Subjekte genauso voneinander getrennt wie die Objekte, weshalb kein Subjekt von einem anderen weiß (im solipsistischen Sinn) und die Objekte auseinandergehalten werden können.

  Auf der "Objektseite der Existenz" erfolgte schließlich die Projektion der Ideen von Lebewesen, Dingen, Ereignissen, Systemen, Strukturen, Prozessen, Zuständen und Abstrakta aller Art zunächst auf einen oder den herausragenden Punkt ihrer Manifestation - den Raum-Zeit-Punkt ihrer Offenbarung - und erst danach die endgültige Aufspannung in Zeit und Raum (Grundlage des Basisprinzips?). So wurden die ursprünglich zur Realisierung bestimmten Ideen Raum-Zeit-Ereignisse. Dies geschah aber nicht statisch, so dass die Zukunft bis in alle Einzelheiten feststeht und das materielle Universum sich nun einfach wie ein mechanisches Uhrwerk herunterspult, sondern vielmehr dynamisch und kreativ auf der Basis von Wahrscheinlichkeitsfeldern (Ereignistendenzen). Da viele Ereignisse in Zusammenhang miteinander stehen, dürften zwischen ihnen raum- und zeitübergreifende Beeinflussungen bestehen, "Anziehungen" und "Abstoßungen", die zu ganzen alternativen Schicksals- und Ereignisketten ("Führungslinien") sowie zu Konglomeraten gleichsinniger potentieller Geschehen (gleichsinniger Ideenprojektionen) führen; letzteres bedingt Korrespondenzen eher paralleler Natur, ersteres hingegen beinhaltet insbesondere alle naturgesetzlichen Kausalketten sowohl energetischer als auch informatorischer Art einschließlich der noch etwas hypothetischen morphogenetischen Felder. Auf der fließenden Grenzscheide der Gegenwart entscheidet sich die Wahl der Ereignisalternativen. Die Prozesse der Gegenwart interagieren dabei sowohl mit den feststehenden Geschehen der Vergangenheit als auch mit den wahrscheinlichen der Zukunft. Weder die einen noch die anderen Interaktionen erzeugen dabei jedoch eine Determination, sondern lassen Spielraum für Zufälle (was auch "Unfälle" miteinschließt) und unerwartete Handlungen (Handlungsfreiheit), was Kreativität im Spiel des Lebens erst ermöglicht. Umgekehrt finden durch wenig wahrscheinliche Ereignisse der Gegenwart Rückwirkungen und Veränderungen der Wahrscheinlichkeitsverhältnisse vieler zukünftiger sowie räumlich weit entfernter Geschehen statt. Besondere Kristallisationspunkte der gegenseitigen Interaktionen zweier Ereignisse dürften die Raum-Zeit-Punkte ihrer jeweiligen Offenbarung sein. Vielleicht sind die Gesetze der Ereignisinteraktionen die ursprünglicheren und die bislang erforschten Naturgesetze nur Auswirkungen von ihnen. Möglicherweise sind auch bestimmte Ideen mit besonders hoher Ereigniswahrscheinlichkeit in Raum und Zeit eingebrannt (Fixpunkte), so dass sie Rückwirkungen sogar auf die am Anfang des materiellen Universums auszuwählenden Naturgesetze und -konstanten ausübten (Anthropisches Prinzip).

  Betrachtet man die materielle Welt allein, sieht man, dass Systeme und Prozesse unterschiedlicher Größe wiederum verschiedene Ebenen bilden: die Ebene der Elementarteilchen, der Atome, der Moleküle, der Zellen, der Lebewesen, der Planeten, der Sonnen, der Galaxien, der Kosmen (?) usw. Die Trennung der Ebenen ist einerseits willkürlich, da die verschiedenen Ebenen und Systeme aufeinander aufbauen und ineinander übergehen, andererseits sinnvoll, da doch jeweils andere Aspekte in den Vordergrund treten und man sie daher relativ gut auseinanderhalten kann. Das System Mensch steht in der Mitte zwischen Systemen, die vom immer Kleineren ins immer Größere reichen. Manche seiner Lebenserscheinungen lassen sich nur begreifen, wenn man ihn als "etwas Eigenes" auffasst - z.B. die zwischenmenschlichen Beziehungen oder das Identitätsbewusstsein seines subjektiven Erlebens; andere Eigenschaften versteht man nur vor dem Hintergrund, dass der Mensch ein Ganzes kleinerer Einheiten (Zell- und Atomstaat) darstellt - z.B. die Gültigkeit der chemisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten auch im menschlichen Körper, seine evolutiven Ursprünge, die Eigenlebendigkeit seiner zellulären Anteile sowie die Relevanz der Genetik; wiederum andere Lebenserscheinungen werden erst verständlich, wenn man ihn auch als Teil eines größeren Ganzen (kosmischen Systems, Organismus, Wesens) ansieht - z.B. die Relevanz natürlicher astronomischer Zyklen und natürlich der astrologischen Konstellationen.

  Möglicherweise bilden sich über die verschiedenen Ebenen der Materiesysteme hinweg ebenenübergreifende Konglomerate gleichsinniger potentieller Geschehen. Das könnte viele der in der Klassischen Astrologie untersuchten Korrespondenzen erklären.

  Vielleicht gibt es auch Ereignistypen, die "frei flottieren" und nicht ebenenübergreifend konglomerieren - möglicherweise weil auf anderen Ebenen das entsprechende oder zumindest ein ähnliches Gegenstück fehlt. Sie dürften soetwas wie "negative Korrespondenzen" bedingen, da sie vermutlich von den konglomerierenden Ereignissen der gleichen Ebene in verbleibende "Nischen" abgedrängt würden. Damit würde aber auch ihre statistische Verteilung von der Zufallserwartung abweichen.

  Ab welcher Größe, Komplexität, Vernetzung, Struktur oder Dynamik Materie "Bewusstsein einfängt", ist noch nicht definitiv zu sagen. Bedenkt man aber die sehr ursprüngliche Aufspaltung in Subjekt und Objekt, könnte jedem Aspekt, System oder Prozess der Objektseite der Existenz ein Aspekt, psychischer Zustand oder psychischer Prozess auf der Subjektseite der Realität entsprechen und umgekehrt. Dies würde insbesondere die Bewusstheit der astrologisch relevanten kosmischen Objekte implizieren.

  Demnach könnten die Aspekte und Dinge auf der Objektseite der Existenz als Vergegenständlichung, Darstellung, Widerspiegelung oder Objektsymbolisierung der im "psychischen Raum" existierenden und voneinander getrennten Bewusstseinseinheiten und psychischen Zustände aufgefasst werden. Veränderungen der psychischen Zustände gehen mit Veränderungen der Objektzustände einher und umgekehrt. Dem kreativen Zufall, den wahrscheinlichen Ereignissen und der relativen Handlungsfreiheit auf der Objektseite stehen unerwartete und hochwahrscheinliche Erlebnisse sowie relative Gedanken- und Willensfreiheit gegenüber.

  Ihre gemeinsame Herkunft aus einer ursprünglichen Einheit ist auch die Grundlage der Parallelität zwischen Gehirn- und Geisteszuständen. Denn es handelt sich um eine echte Parallelität - gegenseitige Beeinflussungen finden, wie man sich leicht überlegen kann, nicht statt: Zu unterschiedlich sind schon die Begriffe des Objektaspekts der Materie und seines vermuteten Gegenstücks, des Subjektaspekts der Materie - es gibt keinerlei logischen Berührungspunkte zwischen ihnen. Der Begriff der Materie beinhaltet auf der Objektseite Masse, Energie, Bewegung, Kraftwirkung, Trägheit, Form, (quantenmechanischen) Wellencharakter und sogar informatorische Strukturen, Vernetzungen und Prozesse - mit Bewusstsein und psychischem Erleben hat dies alles jedoch nichts zu tun! Das ist am leichtesten über "Vollständige Induktion" nachvollziehbar: Einem einzelnen Materiebaustein - sagen wir dem Elektron oder Proton -würden nur sehr wenige Menschen Lebendigkeit und Bewusstsein zugestehen. Auch zweien nicht viel mehr, obwohl ihre gegenseitigen Beeinflussungen vielleicht zu Veränderungen ihrer Bewegung und anderer elementarer physikalischer Eigenschaften führen. Auch bei dreien, vieren und fünfen von Bewusstsein keine Spur! Die Systeme, d.h. die gegenseitigen Beeinflussungen werden mit zunehmender Anzahl der Bausteine immer komplexer - damit hat es sich aber auch schon! Wenn Systeme und Prozesse mit n Bausteinen nicht mit Bewusstsein verknüpft sind, wie soll dann durch Hinzufügen eines einzelnen weiteren Bausteins ein solches entstehen? Eine Lösung ist nicht denkbar. Durch Erforschung des Objektaspekts der Existenz wird man niemals auf Bewusstsein und psychisches Erleben, also auf den Subjektaspekt der manifestierten Ur-Ideen stoßen. Dennoch finden wir beim hundertmilliarden Zellen-System, genannt menschliches Gehirn, ziemlich eindeutig Bewusstseinskorrespondenzen vor. Im Umkehrschluss macht das plausibel, dass primitivste (?) Formen pychischen Erlebens schon mit den kleinsten uns bislang bekannten Materiebausteinen korreliert sind, die möglicherweise nur Systeme noch kleinerer Bausteine sind, für die das gleiche gilt. Aus einer Sicht des Universums, die sich nur an seinen objektiven und materiellen Seiten und Aspekten orientiert, ist Bewusstsein nicht zu verstehen. Die Existenz von Bewusstsein würde aus diesem Blickwinkel auch gegen die "Ökonomie" des Kosmos verstoßen, da es zum Ablauf der vielfältigen materiellen Prozesse - auch der informatorischen im Gehirn, im Computer und in den Genen - nichts beiträgt und diese daher auch ohne Parallellauf des "Luxus" Bewusstsein auskommen könnten.

  Subjekt und Objekt sind also besser als parallele Abspaltungen einer ursprünglicheren Einheit aufzufassen - als solche jedoch nicht gleichwertig! Denn das Subjekt ist, wie wir gesehen haben, vom Objekt her nicht zu verstehen und zu begründen - umgekehrt geht das problemlos. Denn die Objekte der materiellen ebenso wie eventueller anderer Ebenen und Welten könnten auch durch eine unbewusste Tätigkeit der Imaginationsfähigkeit entstanden sein. Eine Aufspaltung und Trennung in mehrere Subjekte, eine "Zentrale", die die Aktivitäten der verschiedenen Bewusstseinseinheiten registriert und koordiniert wieder in individuelle Anregungen der unbewussten Imaginationstätigkeit der Subjekte umsetzt - mehr braucht es nicht, um eine "reale" Welt zu erschaffen, in der man sich bewegen und mit anderen Individuen interagieren und kommunizieren kann (Psychischer Cyberspace).

  Geht man davon aus, dass Abspaltungen nicht absolut voneinander und von ihrer ursprünglichen Einheit getrennt sind, sondern bei noch so vielen Aufspaltungen immer wenigstens unbewusste Verbindungen bestehen bleiben, werden nicht über die materielle Ebene und sogar nicht über die objektive Seite der Existenz laufende, also nichtphysikalische, "paranormale" Kontakte zwischen Subjekt und Subjekt und Subjekt und Objekt vorstellbar. Über die bewusste Ausübung der Imagination gelingt möglicherweise eine Rückwirkung auf die kollektive unbewusste.

  Die Auflösung eines "materiellen" Systems auf der Objektseite der Existenz bedeutet für das mit ihm korrelierte Bewusstsein zunächst einmal nicht mehr als die Abwendung von den materiedarstellenden Imaginationen.

  Durch vollständige Entleerung des Bewusstseins von allen Imaginationen fällt das Subjekt vermutlich in den sehr ursprünglichen Zustand der All-Einheit zurück. Dort dürfte man der eigentlichen Realität näher sein als in Zuständen, in denen man noch voll in die Auseinandersetzung mit kollektiven, individuell modifizierten Imaginationen - seien sie nun materieller oder "feinerstofflicher", paradiesischer, höllischer oder ausgeglichener Natur - involviert ist. Die Erforschung des Subjekts auf Entstehung, Herkunft, Werdegang und Bestimmung dürfte viel relevanter sein als die nämliche Erforschung der Objekte. Vielleicht führt aber auch die konsequente Untersuchung der Objektseite der Existenz letzten Endes intellektuell zum Zustand der Ureinheit zurück.

  Aus dieser Sicht erweist sich das Leben als ein maximal kreatives Spiel der schöpferischen Mächte mit ihren eigenen unbegrenzten Möglichkeiten mit dem Ziel der Erweiterung der Existenz über die Ureinheit hinaus hin zum absoluten Optimum der existenziellen Entfaltung - ein Bewusstseinsabenteuer voller Überraschungen und Gags, gar nicht gedacht zum Begreifen durch den Intellekt oder zur Überwindung durch schiere Kraft, sondern eher zum staunenden Erleben der sich dabei entwickelnden und schließlich zum Ursprung zurückkehrenden und selber schöpferische Mächte werdenden Wesen. Dieses Bild beinhaltet auch den ethischen Aspekt der Realität, der die Wesen dazu veranlasst, vorwerfbare Abweichungen von der Intention des universell Konstruktiven und Kreativen, die ins Innere aller Wesen aller Ebenen projiziert ist, durch vermehrte Anstrengung wieder auszugleichen.

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Werner Spat / Werner Spa


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Copyright 1993 Werner Spat und Verlag Die Blaue Eule. Alle Rechte vorbehalten.

Erste Veröffentlichung im Internet: 27.8.2009
Stand: 27.8.2009

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