Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch:

Philosophie und Grundprobleme der modernen Astrologie

- Neues zu einem "alten" Thema -

von
Werner Spat
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Wenn wir in einem ethischen Universum leben, wird alles Geben und Nehmen genau verrechnet und hat gerechte Konsequenzen. Das heißt: Von jedem, der hier Information oder Unterhaltung bezieht, werde ich irgendwann irgendwie profitieren. Warum nicht so schnell wie möglich? (Dann sind Sie Ihre Schulden los - und ich habe schon im Diesseits etwas von meiner Arbeit.) Möglichkeiten, wie Sie das tun können, finden Sie auf folgender Seite:

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Mit freundlichen Grüßen
Werner Spat / Werner Spa

P.S. Wer keine ethischen Schulden eingehen will, sollte nicht weiterlesen!


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Werner Spat

f) Das Quartalshoroskop

Das Quartalshoroskop liefert in der Praxis häufig bemerkenswerte Ergebnisse. Es wird für den Augenblick berechnet, da die Sonne einen der vier Kardinalpunkte 0 Widder, 0 Krebs, 0 Waage oder 0 Steinbock überquert, de facto also dann, wenn eine neue Jahreszeit beginnt. Da der Zeitpunkt der Horoskoperstellung genau wie beim Neumondhoroskop von einem kosmischen Geschehen abhängig und somit für alle Erdpunkte derselbe ist, gilt auch hier, dass nur die Felderorte und -aspekte, nicht jedoch die universell gültigen Aspekte der Planeten untereinander für eine ortsspezifische Ereignisanalyse herangezogen werden können.

  Ein Grundsatzproblem, das sich bei der Erstellung aller Horoskope stellt, ist die Frage, ob die wahren oder die scheinbaren Positionen der Himmelsobjekte als Rechengrundlage zu verwenden sind. Bei den Quartalshoroskopen und ihren später noch zu erwähnenden Verallgemeinerungen fällt diese Unterscheidung besonders ins Gewicht - denn bei ihnen kann es zu deutungsrelevanten Zeitdifferenzen von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden kommen! (Mehr zu diesem wichtigen Thema im Kapitel "Wahre und scheinbare Örter")

  Strittig ist auch die Dauer des Quartalhoroskops. Die Klassik schlug das Vierteljahr vor, also die Zeitspanne, in der die Sonne den nächsten Kardinalpunkt erreicht. Doch das lässt sich nur schwer einsehen! Denn in der Astrologie werden Horoskope gewöhnlich auf den Anfang eines Prozesses erstellt und mindestens so lange als gültig angenommen, solange der Prozess noch im Gang ist.

  Was beginnt denn nun, wenn die Sonne über einen der Kardinalpunkte läuft? Vom Nordpol aus gesehen nimmt am Widderpunkt der halbjährige Polartag seinen Anfang, der eben nicht bei 0 Krebs, sondern erst bei 0 Waage endet, wo ihrerseits die wiederum halbjährige Polarnacht beginnt. Bei 0 Steinbock erreicht die Sonne ihren tiefsten Stand, es beginnt also ihr Aufstieg, der ebenfalls nicht am nächsten Kardinalpunkt 0 Widder, sondern am gegenüberliegenden 0 Krebs endet, wo umgekehrt die halbjährige Abwärtsbewegung startet. Alles in allem stellt also die Annahme einer mindestens halbjährigen Wirksamkeit der sogenannten "Quartals"-Horoskope die plausiblere Hypothese dar. Als Folge müssten für jeden Ort mindestens zwei Quartalshoroskope gleichzeitig gelten.

  Schließlich wäre noch die ganzjährige Dauer der Quartalshoroskope vorstellbar. In diesem Fall wären für jeden Ort sogar vier Horoskope gleichzeitig gültig. Da aber zwei gegenüberliegende Kardinalpunkte zu einer höheren Einheit, nämlich ihrer Achse, gehören und hier vermutlich das gleiche Wirkprinzip wie bei den Eckfelderhoroskopen der Individual-Astrologie zum Tragen kommt, ist das ebenfalls eindeutig weniger plausibel als die Halbjährigkeit der Quartalshoroskope. Die endgültige Entscheidung muss jedoch die Forschung fällen.

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g) Spekulative Verallgemeinerungen
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g1. des Quartalshoroskops: die Kardinal- und Zeichenhoroskope

Eine spekulative Verallgemeinerung der Quartalshoroskope stellen die Kardinalhoroskope dar. Unter diesem Begriff sind alle Mundan-Horoskope zusammengefasst, die auf den Augenblick der Überquerung eines Kardinalpunkts durch ein beliebiges astrologisches Objekt erstellt werden.

  Problematik und Eigenschaften der Kardinalhoroskope sind im wesentlichen dieselben wie die der Quartalshoroskope; dies gilt insbesondere für die Frage nach ihrer Gültigkeitsdauer und ob der wahre oder der scheinbare Planetenstand die maßgebliche Koordinate ist. Einige Aspekte kommen jedoch neu hinzu, die uns allerdings an anderer Stelle (Revolutionen, Planetentageshoroskope) schon ganz ähnlich begegnet sind.

  So etwa die Tatsache der zeitweiligen Rückläufigkeit der Planeten, so dass ein Kardinalpunkt bisweilen dreimal hintereinander von demselben astrologisch wirksamen Objekt überquert wird. Oder die Frage, ob das Kardinalhoroskop eines Planeten nur dessen Funktionen charakterisiert -sich also etwa ein Venus-Steinbock-Kardinalhoroskop nur auf die erotischen Welttendenzen bezieht - oder ob alle Kardinalhoroskope von allgemeiner, universeller Bedeutung sind.

  Für die mundan-astrologische Prognose wäre die Gültigkeit der Kardinalhoroskope enorm wertvoll. Langfristige ortsbezogene Tendenzvermutungen würden in einer Art möglich, wie man sie bisher nicht kennt. Schon das Quartalshoroskop zeigt sich in der Praxis von solcher Treffsicherheit, dass seine Bedeutung nur mit der des Solars in der Individual-Astrologie vergleichbar ist. Da nach meinen Beobachtungen die Treffsicherheit eines Horoskops in Beziehung zur Dauer seiner Gültigkeit zu stehen scheint, wären demnach bei den Kardinalhoroskopen der langsamen Planeten ungewöhnlich zuverlässige Voraussagemöglichkeiten zu erwarten.

  Eine Verallgemeinerung der Kardinalhoroskope wären die Zeichenhoroskope - prognostische Horoskope, die auf den Eintritt eines astrologischen Objekts in ein Nicht-Kardinalzeichen berechnet werden. Sollte diese Idee eine Entsprechung in der Wirklichkeit haben, kämen für die Dauer der Horoskope wieder vor allem drei Alternativen in Frage: die Dauer, bis das nächste Zeichen erreicht ist; die Dauer bis zur Ankunft im gegenüberliegenden Zeichen; und ein voller Umlauf durch den ganzen Tierkreis.

  Kein Grund ist einzusehen, warum nicht auch das Lunar des Quartalshoroskops und in konsequenter Fortsetzung des Gedankens: das Lunar oder sogar das Solar zu den längerwährenden Kardinal- und Zeichenhoroskopen gültig sein sollte.

  Wenn die überlieferte Analogie zwischen Tierkreiszeichen und Feldern korrekt ist, darf man theoretisch zu Kardinal- und Zeichenhoroskopen mundane Entsprechungen im Felderkreis fordern - so wie in der Individual-Astrologie zum Solar der Ekliptik das Tageshoroskop als Analogie im Felderkreis existiert! Korrespondierend mit den Kardinalhoroskopen müsste es dann "Vierteltags"- oder "Halbtags"-Horoskope geben, die jeweils dann beginnen, wenn die Sonne - vielleicht sogar ein beliebiges anderes astrologisch wirksames Objekt - am Horizont oder im Meridian steht. Die Felderanaloga zu den Zeichenhoroskopen wären Horoskope, die bei der Sonnen (Objekt)-Überquerung von mundanen Felderspitzen (= die Felderspitzen des aktuellen Augenblickshoroskops am untersuchten Ort) in Kraft treten.

  Vermutlich währen aber die Felderentsprechungen zu den Ekliptikhoroskopen viel zu kurz, als dass ihre Wirkung mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln erfassbar wäre. Dieses Beispiel lehrt, dass wenn Theorie bis in die letzten Konsequenzen betrieben wird, man schließlich zu anfangs ungeahnten Folgerungen kommt. Dass manche Ergebnisse vorerst praktisch unbrauchbar bleiben, spricht nicht gegen, sondern trotzdem für Theorie, weil es zeigt, wie weit sie der herrschenden Praxis voraus sein kann und wie sie die Aufmerksamkeit der Forschung sinnvoll zu lenken imstande ist. In allen Wissenschaften ist das gang und gäbe. Dass es auch in der Astrologie möglich ist, stimmt hoffnungsvoll.

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g2. Spekulative Verallgemeinerungen des Neumondhoroskops:
 die mundanen Konjunktionshoroskope

Ersetzt man im Neumondhoroskop Sonne und Mond durch beliebige astrologische Objekte, so hat man die allgemeinste Definition des mundanen Konjunktionshoroskops.

  Die Konjunktionshoroskope sind mit den Kardinalhoroskopen verwandt und dürften für längerfristige Prognosen ähnlich geeignet sein. Die Probleme sind dieselben: Unkenntnis darüber, ob die wahren oder die scheinbaren Koordinaten die maßgeblichen sind. Zeitweilige Rückläufigkeit des schnelleren Konjunktionspartners, so dass es zu mehreren Konjunktionen kurz hintereinander kommen kann und man nicht von vorneherein genau weiß, welche von ihnen wie lange astrologisch wirkt. Und schließlich die noch offene Frage, ob Konjunktionshoroskope von universeller Bedeutung sind, oder ob sie sich nur auf bestimmte Spezialgebiete der beiden beteiligten Objekte beziehen.

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Werner Spat / Werner Spa



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Copyright 1993 Werner Spat und Verlag Die Blaue Eule. Alle Rechte vorbehalten.

Erste Veröffentlichung im Internet: 31.7.2009
Stand: 31.7.2009

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